Gute Zusammenarbeit mit einer professionellen Betreuerin
Wenn Sie das erste Mal mit einer Betreuerin im Rahmen einer 24-Stunden-Pflege zusammenarbeiten, werden Sie sehr wahrscheinlich einen Lernprozess durchlaufen. Sicher werden Ihnen dabei auch Fehler passieren und Sie werden daraus lernen.
Am Beginn einer Betreuung, wenn die Betreuerin erstmals zu Ihren Eltern in die Wohnung kommt, sind vielleicht alle etwas nervös. Das ist normal. Sie haben zwar Informationen und vielleicht schon einmal mit der Betreuerin telefoniert. Aber natürlich wissen Sie nicht genau, wer da zu Ihnen kommt. Der Betreuerin geht es ähnlich, auch sie ist gespannt auf die „neue Familie“. Allerdings mit einem Unterschied: für die BetreuerIn die ist die Situation nicht neu.
Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie die BetreuerIn wie eine MitarbeiterIn sehen, die einen besonders sensiblen Job für Sie macht. Wenn Sie selbst im Beruf mal Mitarbeiter hatten, wissen Sie grundsätzlich, wie das geht. Oder erinnern Sie sich, was mit Ihrem Chef gut lief und was nicht. Auch daraus können Sie eine Menge lernen.
Einige Regeln für gute Zusammenarbeit mit einer PflegerIn
- Nehmen Sie die BetreuerIn ernst. Die meisten BetreuerInnen sind gestandene Persönlichkeiten mit Lebenserfahrung, die ernst genommen werden wollen und Verantwortung übernehmen können. Dann bringen sie die beste Leistung.
- Setzen Sie sich am Beginn der Betreuung mit der BetreuerIn zusammen und besprechen Sie die Betreuung, detailliert und in aller Ruhe. Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch vor. Überprüfen Sie während dem Gespräches immer wieder, ob die BetreuerIn Sie richtig verstanden hat. Machen Sie ihr klar, was Ihnen besonders wichtig ist.
- Lassen Sie der neuen BetreuerIn immer einige Tage Zeit, um sich in die neue Situation einzufinden. Halten Sie sich in dieser Phase mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen möglichst zurück. Versuchen Sie zu unterstützen, aber überlassen Sie der BetreuerIn unbedingt ihren eigenen Tätigkeits- und Verantwortungsbereich.
- Geben Sie hinterher und später dann regelmäßig immer wieder Feedback. Sehr schwierig ist es für BetreuerInnen, wenn sie gar kein Feedback bekommen. Denn dann wissen sie nie genau, ob Sie zufrieden sind, oder nicht. Das demotiviert und senkt die Leistungsfähigkeit. Deshalb, sagen Sie was Ihnen nicht gefällt und vergessen Sie nicht zu erwähnen, was Ihnen gefällt.Wenn sich mehrer Personen in der Familie berufen fühlen, der Betreuerin Anweisungen und Ratschläge zu geben, erzeugt das Unruhe. Und darunter leidet vor allem der Klient. Sehr erfahrene BetreuerInnen schalten dann ihre Ohren auf Durchzug und tun, was für die Klienten das Beste ist. Aber nicht alle Betreuerinnen sind so gefestigt. Sie bemühen sich dann wahrscheinlich, es Allen Recht zu machen, aber das funktioniert meistens nur für kurze Zeit und dann laufen die Dinge aus dem Ruder. Tipp: Bestimmen Sie innerhalb der Familie eine Person, deren Aufgabe es ist, mit der Betreuerin zu kommunizieren, ihr Aufträge zu erteilen, Abläufe festzulegen und ggf. Fehler zu korrigieren.