Wer 24h Betreuung braucht, befindet sich wahrscheinlich in einer schwierigen Lebensphase. Ziel ist daher der rasche Aufbau einer STABILEN Betreuungssituation. Denn nur das verringert das Leid und den Stress der betreuungsbedürftigen Person.
Für eine stabile Betreuungssituation ist die richtige Bezahlung, das faire Geben und Nehmen, ein wesentlicher Faktor. Deshalb ist es notwendig und sinnvoll, sich näher mit den Kosten zu beschäftigen.
(Leider ist angemessene oder sogar gute Bezahlung alleine kein Garant für eine stabile Betreuung. Die Auswahl der richtigen BetreuerIn, das (familiäre) Umfeld der betreuten Person und die „Chemie“ zwischen den Personen sind ebenso wichtig.)
Tagessätze für 24h Betreuung in Wien
So viel kostet seriöse 24h Betreuung
Wir alle möchten gerne günstig einkaufen. Manchmal gelingt das und dann können wir uns freuen. Häufig geht unser „Billigwunsch“ aber auch in die Hose und wir bekommen genau, was wir bezahlt haben. Bei der Betreuung ist das nicht anders.
Die Gesamtkosten der 24h Betreuung sind hoch und liegen jedenfalls zwischen zweieinhalb- und dreitausend Euro/Monat, manchmal sogar noch darüber. Sie setzen sich aus zwei Blöcken zusammen: dem Tagsatz der BetreuerIn und den Nebenkosten (Reisekosten, Kost und Logis, ggf. Vermittlungsagentur, ggf. diplomierte Krankschwester).
Eine erfahrene BetreuerIn (mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in Österreich, Deutschland oder Schweiz) mit guten Deutschkenntnissen bekommt für die 24h-Betreuung einer KlientIn mit durchschnittlichem Betreuungsaufwand (vgl. Pflegestufe 2-4) EUR 80 pro Tag. In diesem Tagsatz ist die Sozialversicherung der Betreuerin enthalten und wird von ihr selbst abgeführt.
Der Tagsatz vermehrt sich um ca. 25%, wenn zwei Personen gleichzeitig zu betreuen sind.
Der Tagsatz vermehrt sich um ca. EUR 10 – 15, wenn
- die KlientIn mehrmals pro Nacht (3 – 5 mal) Hilfe braucht, um auf die Toilette zu gehen oder durchgehend gesteigerte Aufmerksamkeit benötigt (zB wegen Alzheimer)
- besonders anspruchsvolle pflegerische Tätigkeiten übernommen werden müssen
- die KlientIn eine schwierige Persönlichkeit mit ganz besonderen Ansprüchen ist.
Viele BetreuerInnen verlangen auch einen höheren Tagsatz, wenn mehr Menschen im Haushalt leben, weil das häufig mit mehr Arbeit verbunden ist.
Geht 24h Betreuung in Wien auch billiger?
Selbstverständlich ist es möglich, eine Betreuerin für EUR 70 pro Tag oder sogar noch weniger zu verpflichten. Die Unterschreitung von Marktpreisen hat aber meistens triftige Gründe.
- Wenig Erfahrung und geringe Sprechkenntnisse der BetreuerIn wirken sich direkt auf den Preis aus. Achtung, Sie schaffen sich Probleme statt sie zu lösen!
- Das Lohngefälle nimmt mit der Entfernung zu. Eine Betreuerin aus Bulgarien kostet deshalb etwas weniger, als eine Slowakin aus Bratislava. Dafür höhere Reisekosten.
- Die Betreuerin handelt aus einer Notsituation heraus. Sie braucht dringend Geld oder wird von einem unseriösen Vermittler ausgenützt. Daraus entsteht keine stabile Betreuung.
- Trotz Erfahrung und guten Sprachkenntnissen findet die Betreuerin keine adäquat bezahlte Stelle. Die Gründe können vielfältig sein, Vorsicht ist geboten!
Nebenkosten nicht unterschätzen!
Sie bezahlen die Verpflegung der BetreuerIn während des Turnus. Die Kosten sind abhängig davon, ob Ihre Betreuerin nur für sich selbst einkauft, oder mehrere Personen im Haushalt gemeinsam verpflegt werden. Rechnen Sie mit mindestens EUR 10/Tag.
Die Reiskosten vom Wohnort der Betreuerin zum Klienten (hin und zurück) werden meistens in bar bezahlt, und zwar gegen Vorlage des Tickets. Sie schwanken zwischen EUR 50 (Raum Bratislava) und 220 (Raum Sofia).
Gute Vermittlungsagenturen erleichtern den Aufbau einer stabilen Betreuungssituation spürbar und sind deshalb ihr Geld wert. Die Meisten verlangen einen Tarif für den Aufbau der Betreuung im ersten Monat und eine laufende Servicepauschale ab dem zweiten Monat. Rechnen Sie im Durchschnitt mit EUR 150/Monat.
Pflegedelegation und monatliche Pflegevisiten durch diplomierte Krankenschwester sind obligatorisch, wenn von der BetreuerIn pflegerische Tätigkeiten übernommen werden müssen. Rechnen Sie in diesem Fall mit EUR 80 pro Monat (2 Visiten a EUR 40).
Förderungen helfen!
Um Betreuungskosten zu verringern und den großen persönlichen Einsatz pflegender Angehöriger wenigstens teilweise zu entschädigen, gibt es in Österreich verschiedene Förderungen und Unterstützungen.
- Pflegegeld
- Förderung für 24 Stunden Betreuung
- Förderung für pflegende Angehörige
- steuerliche Absetzbarkeit
Brauchen Sie mehr Infos? Rufen Sie uns gerne an. Tel: 0664-1642722