Wie man es anstellt eine passende Betreuerin auszuwählen
Nachdem die Personenbetreuung in den 90er-Jahren in Österreich als freies Gewerbe anerkannt wurde, etablierten sich rasch auch die Vermittlungsagenturen als Bindeglied zwischen Klienten und BetreuerInnen. Die Kunden, die Betreuung suchen, bedienen sich der Hilfe der Agenturen, weil sie Sicherheit in rechtlichen Fragen und Service in der Abwicklung suchen. Der wichtigsten Punkt aber ist die Auswahl der richtigen BetreuerIn. Denn die ist ausschlaggebend für die Qualität der Betreuung.
Eine gute Auswahl bedeutet die Bereitstellung einer BetreuerIn, deren Qualifikation und Erfahrung den fachlichen Anforderungen der Betreuung und deren Persönlichkeit und Gewohnheiten den Wünschen der betreuten Person weitgehend entspricht. Ausgangspunkt ist natürlich die Bedarfserhebung im Rahmen eines persönlichen Gesprächs im Haushalt des Klienten. Sofern eine bereits erprobte BetreuerIn aus unserem Pool gerade frei ist, erfolgt die Besetzung einfach und schnell. Es kommt aber auch vor, dass eine neue BetreuerIn gefunden werden muss. Dann findet bei Daheim Umsorgt Seniorenbetreuung ein mehrstufiges Auswahlverfahren statt.
Auswahl mit System stellt Qualität sicher
Der erste Schritt ist ein mündliches Vorgespräch. In einem ersten Telefongespräch überprüfen wir die Deutschkenntnisse und verschaffen uns einen ersten Eindruck von der Persönlichkeit der Bewerberin. Klingt sie nett und zuvorkommend? Kann sie zuhören und Fragen differenziert beantworten? Hat sie schon vergleichbare Betreuungen durchgeführt? etc. etc.
Wenn die BetreuerIn im ersten Telefonat einen guten Eindruck auf uns gemacht hat, wird sie eingeladen, unsere Bewerbungsunterlagen auszufüllen und ihre Unterlagen (Lebenslauf, Gewerbeschein, Referenzen etc.) zu schicken. Diese Unterlagen werden überprüft. Eine wichtige Rolle spielt die telefonische Überprüfung der bereitgestellten Referenzen und die Form der bereitgestellten Unterlagen, die ebenfalls einige Rückschlüsse zulässt.
Der dritte Schritt ist ein persönliches Gespräch, bei dem in der Regel zwei Personen von Daheim Umsorgt anwesend sind, um besser und objektiver urteilen zu können. In diesem Gespräch geht es stark um die Frage, ob die BewerberIn eine BetreuerIn mit Herz und Seele ist, mit Empathie, der wir unsere eigene Mutter anvertrauen würde, oder ob sie bloß einen Job braucht und Geld verdienen möchte. Handelt es sich um eine gefestigte Persönlichkeit auf die wir uns auch in Krisensituationen verlassen können? Hat sie höfliche und angenehme Umgangsformen? Hat sie vielleicht persönliche Interessen und Fähigkeiten, die sie von anderen BewerberInnen unterscheidet? Das Ergebnis ist eine Einstufung jeder Betreuerin nach fachlichen Kriterien (Ausbildung, Erfahrungen, zusätzliche Fähigkeiten) und nach Merkmalen der Persönlichkeit.
Nachdem wir alle Schritte gemacht haben, kommt der entscheidende Moment, bei dem wir versuchen uns vorzustellen, ob und wie KlientIn und BetreuerIn zusammenpassen werden. Dieser Schritt ist der Entscheidende, und wir haben im Laufe der Zeit eine gute Treffsicherheit in der Beurteilung dieser Frage entwickelt. Hier zählt Menschenkenntnis und Lebenserfahrung. (Und was, wenn es dann trotzdem nicht passt? Bei aller Sorgfalt können wir nicht vermeiden, dass manchmal die „Chemie“ zwischen KlientIn und BetreuerIn nicht stimmt. Dann nominieren wir einfach eine neue BetreuerIn.)
Das letzte Wort bei der Beurteilung haben natürlich unsere Klienten. Jede BetreuerIn wird von ihren Klienten regelmäßig beurteilt. Erst diese Beurteilung rundet das Bild von Stärken und Schwächen der Betreuerin ab und hilft uns, jeder neuen KlientIn die passende BetreuerIn zuzuordnen.
TIPP: Die wichtigste Eigenschaft einer guten Betreuerin ist ein gutes Herz und ein Schuss Humor. In der Fähigkeit wirkliche Nähe zum Klienten herzustellen und auch mal über etwas Dummes lachen zu können, trennt sich der Spreu vom Weizen. Achten Sie darauf.
TIPP: Das größte Problem sind BetreuerInnen, die um jeden Preis das Kommando haben wollen. Die erste Frage dieser BetreuerInnen zielt meistens in die Richtung, ob der Klient alleine lebt. Denn dann können sie schalten und walten, wie es ihnen gefällt. Achten Sie darauf!